In einem festlichen Gottesdienst in der Buxtehuder St. Petri-Kirche ordinierte Regionalbischof Hans Christan Brandy am Sonntag Chris Hasemann zum Pastor.
„Wir freuen uns, dass jemand so viel Kompetenz und auch Lebenserfahrung einbringt in den Beruf als Pastor“, sagte Brandy in seiner Fest-Predigt. Der 42-jährige Hasemann, der zuvor als Gymnasiallehrer tätig war, hatte sich für diesen besonderen Tag ein Bibelwort ausgesucht: „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10)
In Auslegung dieses Satzes blickte Brandy auf die bisherigen Stationen des neuen Buxtehuder Geistlichen zurück. Geboren in Boizenburg an der Elbe, folgte nach dem Abitur für Hasemann ein Lehramtsstudium der Germanistik und Theologie in Leipzig, wo er auch Prädikant wurde. Seinen Schuldienst begann er an einen Hildesheimer Gymnasium. Als der Wunsch Pastor zu werden, konkrete Gestalt annahm, ging es zum Masterstudium „Theologische Studien“ nach Heidelberg, das Vikariat absolvierte der angehende Pastor in Rosengarten. Und nun die Ordination zum Pastor.
„Sie sehen Ihren bisherigen Weg in der Perspektive, dass Sie auf der Suche nach der Quelle des Lebens nun zum Beruf des Pastors geführt wurden“, so Brandy. „Alle Ihre bisherigen Lebenserfahrungen bringen Sie in den neuen Lebensabschnitt ein. Und wir freuen uns, mit Ihnen auch Ihren Ehemann in Buxtehude begrüßen zu können.“
Die Institution der Kirche befinde sich in einem großen Veränderungsprozess, konstatierte der leitende Geistliche. „Von diesem Prozess einer kleiner werdenden Kirche werden Sie vieles miterleben und gestalten. Kirche ist kein Teich, kein stehendes Gewässer. Sondern sie ändert sich immer wieder.“ Wer zur Quelle gehe, erwarte gerade nicht, dass alles bleibe, wie es ist. „Es ist eine wunderbare Zusage: Bei Gott ist eine lebendige Quelle, aus der neues, frisches Wasser hervorgeht, auch für neue, erfrischende Formen des Lebens der Kirche. Ich ermutige Sie dazu, auch hier in Buxtehude!“
Auf die Arbeit als Seelsorger freut sich Chris Hasemann. „Ich werde hier mit offenen Armen empfangen und St.Petri ist eine wundervolle Kirche“, so der neue Pastor. „Viele unterschiedliche Menschen fühlen sich ihr zugehörig und ich möchte dazu beitragen, dass dies auch so bleibt.“ Er könne sich vorstellen, das Miteinander von Kirchenmusik und Gemeindearbeit zu stärken und hilfreiche Strukturen zu verstetigen. „Als meine wichtigste Aufgabe sehe ich an, Menschen in dieser Gemeinde zu beheimaten, aufmerksam zuzuhören und verlässlich da zu sein. Und ich möchte mit der Nachbargemeinde St. Paulus fruchtbar zusammenarbeiten und ausloten, was meine neue Gemeinde für die Stadtgesellschaft bedeuten und sein kann.“
Zu den Leidenschaften von Chris Hasemann gehören neben dem Kochen auch das Orgel- und Klavierspielen. „Dabei kann ich neue Kräfte sammeln.“ Die Nähe zu Hamburg schätzt er an seinem neuen Wohnort. „So kann mein Mann, der in der Luftfahrt regelmäßig auf Langstreckenflügen arbeitet, gut den Flughafen erreichen.“ Predigen will der Geistliche, indem er sich an die Gefühle der Zuhörenden wendet. „Mit dem, was wir sagen und können, sind wir doch Gemütsarbeiter. Da reicht es nicht, nur den Kopf anzusprechen.“
Chris Hasemann folgt Thomas Haase als Pastor in St. Petri. Seit Sommer 2024 war die Stelle vakant und ist nun zur großen Freude der Gemeinde und des Kirchenkreises wieder besetzt.
Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade